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Fachtag Deutsch: Deutschunterricht und gesellschaftliche Verantwortung

19.07.2022 10:00 Uhr – 16:30 Uhr

Sprach- und Literaturunterricht wird zumeist im Kontext ästhetischer Bildung gesehen. Diese ist allerdings im Blick auf schulische Erziehungsprozesse um die Implikationen ethischer Bildung zu ergänzen. Denn die Vorstellung einer Autonomie der Kunst bzw. Literatur ist im Kontext der Schule letztlich nicht vorstellbar. Vielmehr sind ästhetische und ethische Fragestellungen zusammenzudenken, da Literatur im Unterricht mit bestimmten Zielsetzungen eingebunden wird und auch durch den Erziehungs- und Bildungsauftrag der Schule bestimmt ist. Literaturunterricht ist weder zweck-, noch wertfrei, zumal Texte eine bestimmte Weltsicht vermitteln.

Sicherlich ist eine ausreichende Sprachkompetenz ganz grundsätzlich, also auch über Fächergrenzen hinweg, eine Kernkompetenz. Dem Fach Deutsch kommt jedoch eine besondere Bedeutung zu, hat es doch die Möglichkeit, Sprache in allen Facetten zu beleuchten und zu hinterfragen und Schüler*innen für den Gebrauch von Sprache zu sensibilisieren.

Über die Sprache entwickelt sich auch die Fähigkeit zur Wertereflexion. Das Klassenzimmer bietet hierzu vielfältige Lerngelegenheiten; Bildungs- und Integrationsprozesse werden weitgehend sprachlich gestaltet (vgl. Anselm, 2020). Moderner Deutschunterricht nimmt so Einfluss auf die individuelle Entwicklung von Schüler*innen, aber auch auf die unserer Gesellschaft. Der Fachtag Deutsch 2022 widmet sich deshalb dem Thema „Deutschunterricht und gesellschaftliche Verantwortung“.

Beginnen möchten wir mit einem internationalen Blick auf die Rolle des Deutschunterrichts. Es diskutieren der ehemalige Schulleiter und Deutschlehrer Sven Jonsson (Schweden) mit der Deutschdidaktikerin Prof. Dr. Sabine Anselm (München) über die Anforderungen und Herangehensweisen an sprachliche Bildung und die Rolle der Lehrkräfte. Auch die anschließenden Workshops richten ihren Fokus auf die Lehrer*innenpersönlichkeit. Wir laden Sie ein, sich mit Ihrer individuellen Positionierung im weiten Feld der Werte und der Werteerziehung auseinander zu setzen, die Tragweite der Auswahl von Klassenlektüren zu hinterfragen oder sich die Anforderungen kritischer Textbetrachtung nochmals zu vergegenwärtigen.

Das PI-ZKB hat sich zur Aufgabe gemacht, den Austausch zwischen den Lehrkräften unterschiedlicher Schularten zu fördern. Unser Angebot richtet sich deshalb explizit an Lehrkräfte, Lehramtsanwärter*innen und Student*innen aller Schularten. Damit knüpfen wir außerdem an eine Idee des Projekts „Brückensteine“ der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) an, das 2014 mit dem Preis für Lehrinnovation der LMU ausgezeichnet wurde.

Diskutieren Sie mit und lassen Sie sich inspirieren!

Wir freuen uns, Sie am 19. Juli 2022 im Pädagogischen Institut – Zentrum für Kommunales Bildungsmanagement persönlich zu begrüßen!